In jeder Branche halten sich hartnäckig Mythen. Das ist auch beim SEO nicht anders. Google scheint nur selten etwas Licht auf geläufige Fehlannahmen, sodass Erkenntnisse vor allem aus der Praxis stammen. In der Suchmaschinenoptimierung wird jeder schnell zum Einsteiger und kann erste Erfolge verzeichnen. Aber nur eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema sorgt für ein vollständiges Verständnis des Algorithmus, sodass dieser fortan zum eigenen Vorteil genutzt werden kann.
Warum so viele Fehlinformationen beim SEO?
Nach Aussage von Google gibt es rund 10.000 Signale welche das Ranking innerhalb der Suchergebnisse beeinflussen können. SEO ist ein hochkomplexes Thema. Trotzdem profilieren sich viele mit scheinbarer Expertise und verbreiten dabei Informationen, die selbst nur dem Reich der Mythen zugezählt werden können. Selbst große SEO-Blogs machen hin und wieder gravierende Fehler. Daher gilt: Wer mit seinem Ranking Erfolg haben möchte, darf sich nicht nur auf die Aussagen von anderen verlassen. Stattdessen müssen eigene Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse gewonnen werden. Auf jeden Fakt zum Google-Algorithmus treffen heute dutzende Fehlannahmen zu. In diesem Beitrag möchten wir mit den zehn geläufigsten Mythen aufräumen, damit Sie bei ihrer Optimierung keinen Fehler machen.
Die geläufigsten SEO-Mythen
1: Die Keyword-Dichte beeinflusst das Ranking drastisch
Keywords spielen eine wichtige Rolle. Einen Schlüsselbegriff sorgsam und häufig einzusetzen, ist für das Ranking relevant. Einer bestimmten Prozentzahl für die Keyword-Dichte nachzustreben hat jedoch im schlimmsten Fall einen gegenteiligen Effekt.
Google selbst arbeitet nicht länger mit einem klaren Wert für die Keyword-Dichte. Stattdessen berechnet der Algorithmus selbst, was normal ist, indem für mehr Kontext auf Textinhalte aus dem Netz zurückgegriffen wird. Benutzen Händler nun eine Keyworddichte, die für die jeweilige Branche unüblich ist, kann Google den Eindruck bekommen, dass hier manipulative Techniken zum Einsatz kommen.
Weiterhin kann Google inzwischen sehr gut die Ähnlichkeit zwischen Worten bewerten. Einfach den Plural oder eine andere Form des Keywords zu nutzen, um Keywordvariationen zu platzieren, könnte deshalb zum Problem werden. Der Algorithmus hat hier sehr viele Fortschritte gemacht und erkennt manipulatives Verhalten sofort. Maßnahmen, die vor Jahren noch unverzichtbar waren und tolle Ranking-Ergebnisse erzielten, sind in Bezug auf die Dichte an Keywords leider längst überholt. Beim Content wird nichts so sehr belohnt, wie natürliche Sprachmuster.
2: Social Signals sind ein Rankingfaktor
Wer in den letzten zehn Jahren regelmäßig SEO-Blogs und Social Media Experten konsultiert, der hat dabei sicherlich so einiges über Social Signals lesen können. Für lange Zeit handelte es sich um ein Buzzword in der Szene. Es ging die Theorie herum, dass Handlungen in den sozialen Netzwerken auch das Ranking beeinflussen, von der Anzahl der Facebook-Follower bis zur Posting-Frequenz auf Instagram.
Leider hat sich das nicht bestätigt. Während Google 2012 noch angegeben hat, Versuche zu unternehmen, um Social Signals in das Ranking aufzugeben, wurde 2014 bereits in einer offiziellen Verlautbarung mitgeteilt, dass entsprechende Maßnahmen nicht funktioniert haben. Auch Google+, Googles hauseigener Versuch eines Social Networks hat sich nicht als Erfolg herausgestellt. Der einzige erwiesene Rankingeinfluss von Facebook, Twitter und Co. sind Links. Ein hochfrequentiertes Social-Media-Profil zeigt dementsprechend eine hohe Anzahl an Backlinks an. Während viele Follower noch keinen Boost bei Google bringen, können die zugehörigen Links spürbare Erfolge zeigen.
3: Links spielen keine Rolle mehr
Auch wenn es sich viele Händler wünschen, spielen Links heute immer noch eine wichtige Rolle, wenn es um das Ranking geht. Wie viele Backlinks eine Seite besitzt, bestimmt ihren PageRank. Im Gegensatz zu Webseiteninhalten, die sich im Zuge der SEO-Maßnahmen leicht optimieren lassen, sind Backlinks nur zum Teil beeinflussbar. Es sieht jedoch nicht so aus, als würde sich Google in naher Zukunft von diesem Rankingfaktor verabschieden.
Links sind das Fundament des Internets, wie wir es heute kennen. Nur über ein großes Netz an Verlinkungen sind Suchmaschinen in der Lage, neue Seiten zu finden und in relevanter Form als Suchergebnis auszuspielen. Sie geben ein starkes Signal, entweder zum Positiven oder zum Negativen. Vergangene Google Core Updates sind unnatürlichen Links bereits zu Leibe gerückt, auch wenn sich viele Händler heute noch oft hinreißen lassen, Link Spam zu betreiben. Gerade der Kauf von Linkpaketen im Netz kann für die Suchmaschinenoptimierung den Super-GAU bedeuten. Abstrafungen von Google sind lange Zeit in jeglicher Hinsicht nachteilig für das Unternehmen. Während Google einerseits Links immer noch belohnt, waren die Anforderungen an die Link-Qualität andererseits noch nie größer.
Wenn Sie an der Optimierung Ihrer Seite arbeiten, sollte bei Ihnen auch der Linkaufbau Thema sein. Jagen Sie nicht den Träumen eines sofort gepushten Rankings hinterher. Auch Links zeigen vor allem langfristig einen Erfolg.
4: Content spielt keine Rolle
Während Links für Google ein wichtiger Messwert für die Autorität einer Seite sind, lässt sich die Relevanz nur anhand von Content bewerten. Die Inhalte bestimmten, für welche Suchanfragen eine Webseite als Suchergebnis ausgespielt wird und wie hoch diese gerankt wird. Wenn heutzutage auf SEO-Blogs Schlagzeilen gemacht werden sollen, so titeln immer noch viele mit Aussagen wie „Content ist tot“ oder „Links sind tot“. Vielfach fallen diese Aussagen sogar zusammen. Das Ziel dahinter wird schnell deutlich. Agenturen oder andere Anbieter möchten den Anschein erwecken, mit Geheimtipps oder tiefgreifenden Erkenntnissen die Suchmaschinenoptimierung gänzlich durchschaut zu haben. Auch wenn gute Ansätze vorhanden sind, führt Suchmaschinenoptimierung ohne Content und ohne Backlinks langfristig nicht zum gewünschten Ziel. Wer den Fokus einzig auf Backlinks legt, betreibt SEO allein für die Suchmaschine und vernachlässigt die eigene Zielgruppe. Fehlt es an Content, werden Webseitenbesucher am Ende sich selbst überlassen und seitens der Unternehmen nicht zum Kauf animiert. Als Konsequenz werden die Verkaufszahlen oft darunter leiden.
5: SEO-Optimierung ist eine einmalige Angelegenheit
Wem es bei der Suchmaschinenoptimierung darum geht, der Konkurrenz immer ein paar Schritte voraus zu sein, sollte daher immer am Ball bleiben. Bei geschätzten 10.000 Rankingfaktoren gibt es immer eine Möglichkeit, etwas besser zu machen. Solange Sie mit Ihrer Webseite nicht für jedes relevante Keyword an erster Stelle erscheinen, können Sie vom SEO profitieren. Das Ranking bei Google ist nicht fix. Nur weil ein Mitbewerber Ihnen derzeit noch die Show stiehlt, muss das nicht so bleiben. Praktisch jeder Rankingfaktor lässt sich als Variable durch geeignete Maßnahmen beeinflussen. Wer sich dafür entscheidet, in SEO zu investieren, der erklärt sich damit bereit, einen bestimmten Prozentsatz seines Umsatzes als Marketing-Budget bereitzustellen, damit die eigene Webseite in sechs bis zwölf Monaten stärker ist, als heute.
Wenn Agenturen um Kunden werben, dann häufig mit großartig klingenden Claims. Ein Shop müsste es nur „richtigmachen“ und schon wäre eine Top-Platzierung auf Google gar kein Problem mehr. Während dem Ganzen zwar ein wahrer Kern zugrunde liegt, sieht die Praxis doch um einiges komplizierter aus. Es reicht heutzutage nicht mehr, Methoden von Best Performern im Netz zu immitieren. Wenn Sie es der Konkurrenz gleichtun, werden Sie im Vergleich auch weiterhin den Kürzeren ziehen. Finden Sie stattdessen Ihren eigenen Weg und stellen Sie die Optimierungsmaßnahmen niemals ein. Nur fortlaufende SEO-Maßnahmen sorgen langfristig für den gewünschten Erfolg.
6: Der Kampf ums Ranking ist grundsätzlich fair
In der Theorie zumindest sollte SEO fair sein und jede Webseite sollte grundsätzlich Erfolgspotential aufweisen. Leider sieht die Praxis anders aus. Der Kampf um die Top-Plätze bei Google ist schon lange nicht mehr fair. Immer dann, wenn ein Wettkampf von mehreren Unternehmen entsteht, treten große Unterschiede auf. Ein Mitbewerber ist bereit oder in der Lage, mehr zu investieren, als der andere. Messbare SEO-Signale auf Webseiten unterscheiden sich voneinander, sodass die unterschiedlichsten Ergebnisse erzielt werden. Diese grundlegenden Signale ergeben sich zum Beispiel aus der Performance einer Seite, den technischen Voraussetzungen und der Anzahl an Backlinks. Wenn Sie Ihre Webseite nicht von Grund auf neu anlegen, starten Sie bei der Suchmaschinenoptimierung niemals bei Null und profitieren entweder von einem angenehmen Vorteil, oder müssen einen ärgerlichen Nachteil ausgleichen.(ärgerlicher Nachteil klingt komisch)
Neue Seiten werden von Google zusätzlich gestärkt. Es gibt hier einen kurzen Zeitraum, in dem die Suchmaschine das Ranking gezielt pusht, um verwertbare Nutzersignale zu sammeln. In Fachkreisen wird diese Phase als Google Honeymoon Phase bezeichnet. Wenn Ihre Seite in dieser Phase gut performt, stehen die Chancen sehr gut dafür, dass Sie mit einem guten Ranking starten. Wer hingegen mit seinem Webauftritt nicht überzeugt und als nicht relevant eingestuft wird, dessen Ranking sinkt schnell wieder ab.
7: Nutzersignale sind der wichtigste Faktor
Es wäre ein Fehler, anzunehmen, User Signale wären heutzutage in der Suchmaschinenoptimierung nicht mehr von Bedeutung. User Signale sind ein bedeutsamer Rankingfaktor. Das Geschäft einer jeden Suchmaschine basiert auf der eigenen Nutzerfreundlichkeit. Sie haben nur so lange Erfolg, wie sie ihren Nutzern einen entsprechenden Vorteil bieten. Google und Co. sind entsprechend sehr daran interessiert, Usern immer relevante und gute Inhalte auszuspielen, um deren Rückkehr zu gewährleisten. Wie gut ihnen das gelingt, wird an den Nutzersignalen gemessen. Was genau durch die Suchmaschine gemessen wird, darüber macht Google kaum Angaben. Bestätigt sind hier unter anderem die Anzahl an Impressionen oder die Click-Through-Rate. Viele Impressionen bei geringer CTR lassen darauf schließen, dass hier noch Verbesserungsbedarf besteht. Wie diese jedoch im individuellen Fall aussehen, hängt vom jeweiligen Shop selbst ab. Welche USPs sollten gestärkt werden? Welche Schwächen hatten eine hohe Absprungrate zur Folge? Nutzersignale können immer nur in eine bestimmte Richtung weisen. Die richtigen Schritte abzuleiten, um sich zu verbessern, darin liegt der Schlüssel zum SEO-Erfolg.
8: AdWords helfen beim organischen Ranking
Dieser Mythos hält sich immer noch bei vielen Unternehmern und einige Agenturen bestärken ihre Kunden sogar in dieser Denkweise. Fakt ist jedoch, dass bezahlte Werbeanzeigen keine positive Wirkung auf das Ranking einer Webseite haben. Erfolg mit Google Ads entsteht immer nur kurzfristig und hält solange an, wie ein Unternehmen bereit ist, dafür zu zahlen. Werden die Kampagnen eingestellt, bleibt kein anhaltender Effekt zurück. Aus diesem Grund ist Google Ads als SEO-Maßnahme für sich allein gestellt auch nicht empfehlenswert. Damit ein anhaltender Vorteil erzielt wird, raten wir immer dazu, neben Google Ads auch auf herkömmliches SEO in Form von z.B. Content Marketing zu setzen. Auf diese Weise entstehen kurzfristig bezahlte Klicks, während die neuen Inhalte und technischen Veränderungen auf lange Sicht ihre Wirkung entfalten und das Ranking verbessern können. Google Ads ist kein Rankingfaktor und wird von keiner Suchmaschine als SEO-Signal gemessen.
9: Google findet neuen Content sofort
Leider ist es nicht so, dass neu verfasster Content von Google sofort indexiert wird. Aus diesem Grund spielt das Thema Crawl-Optimierung eine wichtige Rolle. Unternehmen und Shops sollten der Suchmaschine dabei helfen, auf neue Inhalte aufmerksam zu werden und die Webseite regelmäßig neu zu crawlen. Neuer Content ist für Google essentiell. Trotzdem kann es Tage dauern, bis Blogbeiträge und Co. über die organische Suche gefunden werden können. Sitemap Plugins können hier für Abhilfe sorgen und schicken neu generierte Sitemaps an die gängigen Suchmaschinen. Dabei handelt es sich nicht um ein manipulatives Hilfsmittel, sondern ein Tool, was von Google sogar geschätzt wird. Sie können außerdem nachhelfen, indem Sie Links zu Ihren neuen Inhalten via Social Media teilen, diese über Facebook, Instagram oder Twitter verbreiten.
10: Eine SEO-Agentur verhilft sofort zum Top-Ranking
Keine SEO-Agentur kann den Erfolg bei Google garantieren. Gerade ein schnelles Ranking oder die Top-Platzierung sind jedoch vielfach Claims, mit denen Agenturen Kunden anlocken möchten. Tatsächlich lässt sich in der Suchmaschinenoptimierung jedoch kein Erfolg vorausahnen. Jeden Tag gibt es Millionen neuer Suchanfragen. Keiner kann voraussehen, was nächsten Monat gefragt ist, geschweige denn in ein paar Jahren. Timing und Glück bleiben auch weiterhin mitentscheidend für den Erfolg. Sie sollten daher Abstand von Agenturen nehmen, die Ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. Stattdessen stellen Sie mit der Betreuung durch SEO-Experten sicher, dass Ihre Seite mit der Zeit Verbesserung erfährt. Wie groß oder klein diese ausfällt, ist von zu vielen Faktoren abhängig, als dass es sich genau voraussagen lässt. Während das Ranking immer verbessert wird, kann niemand Top-Platzierungen bei Google garantieren. SEO funktioniert nicht über Nacht. Es gibt kein Allheilmittel und keinen Geheimtipp, den nur einzelne Agenturen kennen. Viele Webseiten erfüllen scheinbar alle Voraussetzungen und tun sich trotzdem schwer damit, ein gutes Ranking zu erzielen.
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