Digitale Marktplätze wie Amazon oder eBay haben derzeit ausreichend zu tun und erleben einen starken Verkaufszuwachs. Aufgrund der kürzlich erfolgten Schließungen des weitreichend betroffenen stationären Handels greifen Konsumenten verstärkt auf den Onlinehandel zu. Amazon und eBay locken dabei immer noch Kunden aufgrund der hohen Usability sowie des großen Sortiments. Für direkt kaufbezogene Suchanfragen wird Amazon inzwischen sogar schon häufiger genutzt als beispielsweise Google. Sprichwörtlich könnte man sagen: Corona stärkt den Amazon Handel. Aber was können Händler aus dieser Entwicklung lernen?
Einige Branchen schreiben gute Zahlen
Wer sehen möchte, welche Branchen gerade von der Krise profitieren, der muss sich nur das Suchverhalten der Nutzer bei Amazon anschauen. Aufgrund seines breit gefächerten Sortiments und des riesigen Kundenstamms, spiegelt Amazon immer gut wieder, für welche Waren eine große Nachfrage besteht und für welche nicht. Der Coronavirus hat das Leben vieler Menschen stark beeinflusst und sich auch auf das Kaufverhalten ausgewirkt. Dabei haben viele Suchanfragen einen sehr praktischen Nutzen. Der Lebensmittelhandel auf Amazon hat stark zugenommen. Gerade Artikel, die sich gut lagern lassen, wie Mehl, Backmischungen oder Pasta landen im Einkaufswagen. Natürlich suchen Kunden aber auch nach Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken und zum Beispiel Klopapier.
An der Nachfrage für Gebrauchsgegenstände schlägt sich vor allem der veränderte Alltag nieder. Elektronische Geräte wie Webcam oder Headset sind im Rahmen des Homeoffice gefragt. Aber auch Branchen von aus den Bereichen Hobby und Freizeit gehen durch die Decke. Das betrifft zum Beispiel Puzzle, Gesellschaftsspiele oder Sportzubehör. Ungewöhnliche Zeiten bedürfen angepassten Handlungen. Der Mensch nutzt die Zeit, um bestmöglich durch den eingeschränkten Alltag zu kommen. Wer jetzt das passende Angebot parat hat, kann von diesen Entwicklungen definitiv profitieren.
Was müssen Amazon-Händler jetzt wissen?
Wir können jetzt schon die drastischen Veränderungen spüren, die der Coronavirus für den digitalen Handel mit sich bringt. Nicht nur die Nachfrage der Kunden verändert sich, sondern auch die Versorgung wird beeinflusst. Wir haben uns angeschaut, inwiefern Händler auf Amazon von diesen Änderungen betroffen sind.
So reagiert Amazon selbst auf die Krise
Schon im März hat Amazon einige Änderungen vorgenommen, von der auch viele Händler betroffen sind. Zum einen wurden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen um den Andrang bewältigen zu können. Amazon hat ebenso angekündigt, dass essentielle Waren zukünftig mit höherer Priorität versendet werden. Davon sind vor allem Haushaltsartikel und Nahrungsmittel betroffen und es soll damit die Versorgung sichergestellt werden. In einigen Ländern wurde aufgrund der erhöhten Nachfrage bereits der Versand anderer Waren eingestellt, sodass die Lager von Amazon ausschließlich die notwendigen Waren verkauft werden. Amazon versucht aber auch auf die Händler zuzugehen. So wird denjenigen, die FBA (Fulfillment bei Amazon nutzen) die Kosten für die Lagerhaltung für einige Wochen erlassen. Welche Maßnahmen und Veränderungen im April folgen werden, ist derzeit noch nicht vorauszusehen.
Die Lieferkette ist gestört
Amazon ist bekannt für seine relativ günstigen Preise. Der hohe Konkurrenzdruck treibt viele Händler dazu, die Preise zu reduzieren, um für Kunden attraktiv zu bleiben. Aus diesem Grund ist China für viele ein Hauptzulieferer. Da China vom Virus zuerst betroffen war und viele Infektionen aufwies, wurden hier jedoch viele Fabriken geschlossen. Gleichzeitig wuchs weltweit aber auch die Angst oder zumindest Skepsis vor Produkten aus China. Es wird eine Ansteckungsgefahr befürchtet. Händler, die Artikel aus China beziehen, berichten daher häufig von reduzierten Verkaufszahlen. Andere erhalten keine Nachlieferungen mehr und müssen sich derzeit nach anderen Lieferanten umsehen.
Reduzierte Nachfrage
Während einige Branchen klar im Boom sind, weisen andere wiederum stark absinkende Verkaufszahlen auf. Grundsätzlich sind Kunden derzeit weniger kauffreudig. Viele Menschen bangen um ihren Job, sind bereits von finanziellen Einbußen durch Kurzarbeit betroffen oder fürchten die drohende finanzielle Notlage. Als Folge wird weniger eingekauft, gerade was nicht lebensnotwendige Produkte betrifft. Insbesonder Luxusartikel haben derzeit eine reduzierte Nachfrage, aber auch Möbel oder zum Beispiel Partyzubehör werden deutlich weniger gekauft. Außerdem hat Amazon schon jetzt den Prime Day von Juli auf August verschoben, wobei ein weiterer Aufschub denkbar ist. Da dieser Tag für viele Händler fest einkalkulierte Einnahmen versprach, ist ein Aufschub hier für viele sehr problematisch.
So pushen Sie Ihre Verkäufe während der Corona-Krise
Es lässt sich nicht voraussagen, wie lange die Corona-Pandemie noch eine weltweite Krise bleibt und wann wir die Gefahr endlich überwunden haben. Experten rechnen jedoch mit einer mehreren Monate anhaltenden sozialen Isolation und Kontaktsperren, die sogar bis zu 18 Monate andauern könnten. Damit Ihr Betrieb nicht unter den Einschränkungen leidet, müssen auch Sie Ihre Verkaufsstrategie bei Amazon anpassen.
Tipp 1: Werbeausgaben senken
Dieser Ratschlag kommt derzeit sogar von Amazon-Mitarbeitern: Um den finanziellen Druck auf Unternehmen zu senken, sollten die Werbeausgaben vor allem auf Amazon derzeit reduziert werden. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage für verschiedene Branchen, ist der Nutzen solcher Maßnahmen im Augenblick sehr zurückgegangen. Aber auch Händler mit eigenem Onlineshop sollten darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht bessere Möglichkeiten gibt, um das Werbebudget zu nutzen.
Tipp 2: Fulfillment-Dienstleistungen in Anspruch nehmen
Bei vielen Unternehmen besteht ein hohes Risiko für die Lager. Krankheitsfälle unter den Mitarbeitern können hier sogar eine komplette Schließung der Einrichtung zu Folge haben. In dem Fall würde ein Verkaufsstopp erzwungen werden und weitere Einnahmen blieben aus. Aus diesem Grund ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um sich weniger vom eigenen Lager abhängig zu machen und stattdessen mit Fulfillment-Dienstleistern zusammenzuarbeiten. Hier gibt es verschiedene Modelle für die Kooperation. Sie können zum Beispiel FBA, das Fulfillment Angebot von Amazon selbst nutzen. Aber auch viele Dienstleister im Logistik-Bereich haben ausgeklügelte Krisenpläne und sorgen dafür, dass Sie auch weiterhin Ihre Waren sicher versenden können. Wenn Sie auf der Suche nach einem kompetenten Fulfillment-Partner sind, kontaktieren Sie uns gern und wir geben unsere Kontakte an Sie weiter.
Tipp 3: Geschäftsmodell umstellen
Lieferschwierigkeiten sind ein großes Problem. Daher gilt es den Blick auch über den Tellerrand zu richten. Fallen wichtige Zulieferer aus, schauen Sie welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten um den wirtschaftlich finanziellen Schaden so gering wie möglich zu halten. Schneidereien z.B. schneidern Mund-und Nasenschutzmasken. So agieren bundesweit auf die neuen Herausforderungen ganz individuell. Machen auch Sie sich, wenn nicht schon bereits geschehen, Gedanken über ein neues oder weiteres Geschäftsmodell. Dabei kommt es vor allem drauf an, dass Sie auch weiterhin die Nachfrage Ihrer Kunden erfüllen oder entsprechende Lösungen im Angebot haben. Auch der Weiterverkauf komplett anderer Waren, für die derzeit eine höhere Nachfrage besteht, ist denkbar. Überlegen Sie sich, welche Ressourcen, Ihnen derzeit zur Verfügung stehen und wie Sie diese möglichst sinnvoll nutzen können. Auf diese Weise bleiben Sie mit Ihrem Betrieb agil und flexibel und können sich den Herausforderungen der Krise stellen.
Tipp 4: Konzentrieren Sie sich auf das Kerngeschäft
Die meisten Menschen wünschen sich im Augenblick nichts lieber, als eine Rückkehr zum Normalzustand. Diese wird auch irgendwann stattfinden, nur lässt sich derzeit noch nicht voraussagen, wie lange die Coronakrise eine Gefahr darstellt. Auch wenn Sie für einige Monate schlechtere Verkaufszahlen schreiben, sollten Sie in dieser Zeit nicht verzagen. Nutzen Sie jede Minute, die Ihnen zur Verfügung steht und machen Sie das Beste draus. Wofür zuvor keine Zeit war, können Sie jetzt endlich umsetzen. Konzentrieren Sie sich verstärkt auf Ihr Kerngeschäft, arbeiten Sie USPs heraus und legen Sie den Fokus auf Ihre eigene Marke. Informieren Sie sich im Netz über die aktuelle Lage und Veränderungen und schmieden Sie Pläne, wie Sie sich dem stellen können.
Die Lockdown-Zeit ist auch hervorragend dafür geeignet, um etwas Neues zu lernen. Entwickeln Sie sich zum Experten für wichtige Themen, lernen Sie SEO-Grundlagen oder etwas über die Amazon-Optimierung. Davon profitieren Sie nicht nur während der Krise, das Wissen steht Ihnen auch im Anschluss zur Verfügung. Natürlich ist auch das Thema der Kommunikation gerade jetzt sehr wichtig. Auf Amazon stehen Ihnen weniger Kommunikationskanäle zur Verfügung, als mit dem eigenen Onlineshop. Trotzdem sollten Sie diese nutzen und den Austausch mit Ihren Kunden suchen, damit diese informiert bleiben.
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