Der Unterschied zwischen Blog und Corporate Blog[/mk_fancy_title][vc_column_text]Etwa Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts erlangten die ersten Blogs im Netz Bekanntheit. Es handelte sich um Webseiten, auf denen gezielt von den jeweiligen Nutzern periodische Einträge geteilt wurden. In diesen Inhalten, die häufig eine Tagebuch-Form annahmen, wurden Informationen über das eigene Leben preisgegeben. Heutzutage haben Blogs damit verbunden häufig ein ganz bestimmtes Thema. Blogger teilen beispielsweise Rezepte auf ihrem Food-Blog oder die neusten Kleidungstrends oder ihre Lieblingsoutfits auf ihrem Fashion-Blog. Schnell zeigte sich, dass ein solcher Blog auch aus wirtschaftlicher Sicht Vorteile bringen konnte. Nicht nur Google Anzeigen, die sich auf der Webseite schalten lassen, generieren ein stetiges Einkommen. Affiliate Links und Produkt Placements machen viele Blogger finanziell unabhängig. Auch Firmen erkannten den Wert solcher Blogs für die eigene Marke, nicht nur rein aus SEO-Sicht. Corporate Blogs sind Blogs, die sich auf der Webseite eines Unternehmens finden und nicht von einem unabhängigen Blogger, sondern von dem Unternehmen selbst mit Inhalten gefüllt werden. Diese Blog-Variante, die sich zuerst in den USA etabliert hat, kommt nun auch mehr und mehr nach Deutschland.
Wenn es darum geht, einen Corporate Blog mit Inhalten zu befüllen, ebbt die anfängliche Euphorie häufig ziemlich schnell ab. Wo sich zunächst noch kreative Ideen gehäuft haben, stehen die Verantwortlichen bald vor Ideenlosigkeit. Immerhin lässt sich nur eine begrenzte Zahl von Beiträgen auf Basis der eigenen Produkte oder Dienstleistungen generieren. Oder etwa nicht? Gerade noch unerfahrene Redakteure neigen häufig dazu, ohne viel Strategie und mit einem Mangel an frischen Ansätzen an neue Beiträge heranzugehen. Man schaut sich vielleicht links und rechts nach Inspiration um oder schaut sich den Blog der Mitbewerber an, aber zuletzt ist doch jeder Beitrag nur ein Abklatsch des vorangegangenen. Dabei gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten und Ideen, um Corporate Blog Beiträge zu schaffen, die nicht nur die Reichweite Ihrer Webseite steigern, sondern zusätzlich das Interesse von alten und neuen Kunden wecken. Versetzt man sich in die Position eines Käufers hinein, ist es gar nicht so schwer, Inhalte zu erschaffen, die interessant und relevant in gleichem Maße sind. In unterschiedlichen Stadien von Kaufwunsch bis zum Produkterhalt, suchen Konsumenten nach Inhalten, die Wünsche wecken, Fragen klären, inspirieren oder bekräftigen. Wer diese Customer Journey bei der eigenen Blog Strategie berücksichtigt, der wird viele Ideen finden, um auf Basis dessen neue und spannende Inhalte für den Corporate Blog zu generieren.
Die Customer Journey
Als Customer Journey (aus dem Englischen: Die Reise des Kunden) versteht man, im Kontext des Marketings, die einzelnen Stadien, die ein Kunde rund um den Kauf eines Produktes durchläuft. Dabei entstehen verschiedene Berührungspunkte (auch Touchpoints) zwischen Kunde und Unternehmen, sowohl in direkter, als auch in indirekter Hinsicht. Je nachdem, welche Quelle man konsultiert, wird die Customer Journey in fünf oder mehr Phasen untergliedert. Die klassischen Phasen lauten dabei: Awareness, Favorability, Consideration, Intent to Purchase und Conversion. Die Awareness ist praktisch das Bewusstsein des Kunden für ein bestimmtes Produkt, eine Dienstleistung oder ein Problem. In der Favoribility wird sein Interesse nun verstärkt und er entwickelt eine Vorliebe. In der Consideration-Phase erwägt der Kunde nun den Kauf des besagten Produktes. Konkreter wird diese Kaufabsicht, während des Intent to Purchase, in dem der finale Anstoß gegeben wurde. Conversion ist schließlich der Ausdruck für den ausgeführten Produktkauf. Jede dieser Phasen und auch dazwischenliegende Hybridphasen sind mit einer speziellen, ihnen eigenen Einstellung vom Kunden verbunden. Grundsätzlich kann guter Content an jedem dieser Punkte ansetzen und den Kunden auf dem Weg zum Kaufabschluss unterstützen. Je nachdem, welche Phase der Kunde durchläuft, ist er auf der Suche nach ganz bestimmten Inhalten. Wird er dagegen mit falschen oder für ihn irrelevanten Beiträgen konfrontiert, kann das im schlimmsten Fall zum Kaufabbruch oder zur Abwanderung zur Konkurrenz fühlen. Aus diesem Grund möchten wir im Folgenden wichtige Informationen zu den einzelnen Phasen der Customer Journey mit Ihnen teilen, damit Sie wissen, welche Inhalte Sie auf Ihrem Corporate Blog und anderen Kommunikationskanälen berücksichtigen sollten. Wir möchten allerdings nicht die fünf klassischen Phasen näher betrachten, sondern haben sechs ähnliche Phasen definiert, die nicht mit dem Kaufabschluss enden, sondern noch darüber hinausgehen.
1: Problembewusstsein
Als erste Phase wird der Customer Journey wird sich meist auf das Problembewusstsein eines Kunden geeinigt. Geeignet sind an dieser Stelle besonders informative Inhalte. Die Marke muss in den Hintergrund treten und dem „Agenda Setting“ weichen. Informieren Sie Kunden über Probleme, die in Zusammenhang mit Ihren Produkten stehen. Schaffen Sie Aufmerksamkeit für die Relevanz Ihrer Produkte.
2: Orientierung
In dieser Phase kennt der Kunde das Problem bereits und ist dementsprechend auf der Suche nach einer Lösung. An dieser Stelle profitieren Sie von Markenbekanntheit, Netz-Aufmerksamkeit und SEO. Inhalte, die sich an Kunden in dieser Phase richten, müssen in erster Linie kurz und prägnant sein. Der Kunde will klare Antworten und eindeutige Hinweise darauf, wie er sein Problem lösen kann.
3: Kaufwunsch
In der dritten Phase hat der Kunde sich bereits grundlegend zu seinem Problem informiert und kennt die Produkte und Dienstleistungen, die damit werben, es für Ihn zu lösen. Meist tendiert der Kunde hier bereits zu einem Anbieter, ist allerdings noch in der Phase in der er vergleicht und gefundene Optionen bewertet. Er wägt ab. An dieser Stelle profitiert ein Unternehmen am meisten von Glaubwürdigkeit und Reputation. In dieser Phase sind übertriebene Werbebotschaften deshalb eher nachteilig. Stattdessen sollten Sie die Entscheidung eher indirekt beeinflussen, ohne zu viel Marketing zu betreiben.
4: Kaufabschluss
In der vierten Phase will der Kunde konkret kaufen. Dafür benötigt er Daten und Fakten, Zahlen und Preise, Lieferbedingungen und USPs. Knapp und konkret sollte es sein. Hier müssen Sie kein Storytelling betreiben und zu viele Worte werden Ihnen eher negativ angerechnet. Hier geht es nun um das Thema Sales.
5: Service
Nach dem Kauf ist die Customer Journey noch nicht vorbei. Der Kunde hat gekauft und wünscht sich nun eine Bestätigung. Er prüft das erworbene Produkt kritisch dahingehend, ob es den eigenen Erwartungen entspricht. Hier kann inspirierender Content wirklich hilfreich sein. Geben Sie Anregung zur Verwendung, Anleitungen, technische Hilfe oder eine Möglichkeit zum Austausch mit anderen Kunden. Support und Community Management spielen hier eine wichtige Rolle.
6: Loyalität
Ein Kunde wird nur dann zum Stammkunden, wenn er langfristig gute Erfahrungen mit Produkt und Marke sammeln konnte. Er sollte sich daher betreut fühlen. In dieser Phase nach dem Kauf eines Produktes, spielen daher nicht nur Care und Support eine Rolle. Auch Upselling und Empfehlungsmarketing dürfen gern thematisiert werden.
Der Corporate Blog ist ein wichtiges Kommunikationsinstrument, wenn auch kontrovers, da Content Qualität und Content Strategie selbstverständlich stimmen müssen, um langfristigen Erfolg zu garantieren. Wo die Inhalte manchmal eher journalistischen Ansprüchen genügen müssen, ist zu anderer Zeit der rein verkäuferische Ansatz besser zu rechtfertigen. Als Verantwortlicher sollte man sich in jedem Fall vor Augen führen, welchen Sinn und Zweck man mit dem Blog verfolgen will. Immerhin kostet er Geld und Ressourcen und sollte dementsprechend auch nachweislich Werte schaffen. Wer nur die eigenen Interessen verfolgt und nur die eigenen Themen bespricht, wird vorhersehbar und uninteressant. Wer die optimale Kombination aus Interesse vom Unternehmen und dem des Konsumenten findet und dabei journalistische Inhalte mit Marketing, PR, Service und Sales kombiniert, ist auf dem richtigen Weg.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Einstieg in das Thema Corporate Blogging und Customer Journey weiterhelfen konnten. Sollten Sie Unterstützung bei der redaktionellen oder inhaltlichen Betreuung Ihres Corporate Blogs benötigen, nutzen Sie einfach unsere Kontaktmöglichkeiten und wir erstellen Ihnen ein individuelles Angebot.
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